Minigolf-Anlage im Kurpark trägt jetzt den Namen von Hanns Spitschan
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GaWo Nr. 21/2019 23. Mai 2019
Hanns Spitschan, der zwischen 1936 und 2014 lebte, ist als maßgeblicher Förderer des Sports und als erster Träger des Bürgerpreises der Stadt in die Geschichte Gaggenaus eingegangen. Diese hohe Auszeichnung hat er im Jahre 2002 erhalten - für seine umfassende, breitgefächerte und hervorragende Förderung des Sports als gesellschaftliches Ereignis und der Jugendarbeit im Besonderen. Aus dem Riesengebirge kommend, stand er früh schon auf Skiern. Später kam der Fußball hinzu, den er leidenschaftlich spielte (sogar in der Deutschen Studentenauswahl). Aber auch Volleyball und Basketball, ebenso war er Leichtathlet, Radfahrer, Schwimmer und Golfer.
Hanns Spitschan liebte den Sport, die Bewegungsabläufe, den Teamgeist. Es ist immer schön, wenn jemand aus der Neigung einen Beruf machen kann. Spitschan ist das gelungen, denn er praktizierte nicht nur den Sport, er studierte ihn auch, um ihn als Gymnasialprofessor an unzählige Schülerjahrgänge weiterzugeben. Spitschan wusste zu überzeugen und zu fördern, seine Ideen und Vorschläge hielten sogar Einzug in die Sport-Lehrpläne des Landes. Als Sportler und Lehrer war Hanns Spitschan eine Klasse für sich. Doch auch als Trainer war er Spitze. Das belegen sowohl seine Siege mit Goethe-Schülern - darunter fünf Landesmeistertitel im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia" - als auch seine Erfolge auf nationaler und europäischer Ebene mit den Leichtathleten des VfB Gaggenau.
Der Gymnasialprofessor betätigte sich vor allem auf dem Gebiet des Sports. überhaupt war es ein großer Gewinn, dass Spitschan seine Tätigkeit über das „Selber-Sport-Treiben" und die Schule hinaus ausweitete. Er öffnete sich für die Gesellschaft und engagierte sich ehrenamtlich. So konnten breite Bevölkerungsschichten von seiner weitgehenden Erfahrung profitieren. Für die Stadt Gaggenau war es ein Segen, dass Hanns Spitschan sich maßgeblich und entscheidend in den Sportausschuss einbrachte. In diesem Dachverband der Gaggenauer Sportvereine mit Tausenden von Mitgliedern war er der richtige Mann am richtigen Platz. Dabei war er ideales Bindeglied zwischen Stadtverwaltung und Vereinen. Zudem trug er den Sport von den eher externen Wettkampfstätten mitten in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, indem er den Gaggenauer Sportlerball zum gesellschaftlichen Großereignis machte. Dabei spielten Vereine für ihn immer eine tragende Rolle - auch als Gegengewicht zu einer um sich greifenden Individualisierung-, zumal in den Vereinen Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit und Teamgeist für ihn noch erfahrbar waren. Nachdem er seine leitenden Positionen, die er im Sportausschuss über drei Jahrzehnte hinweg ausgesprochen erfolgreich ausfüllte, abgegeben hatte, fand er im neuen Stadtmarketingprozess ein weiteres Betätigungsfeld. Der Mann, der auch Geographie studiert und unterrichtet hatte, brachte ein denkbar breites Wissen mit und fand Mitstreiter vor allem im Arbeitskreis Tourismus Freizeit (AKTF). Er nutzte weiterhin die Potentiale des Sports - jetzt auch für den Tourismus - und brachte große Athleten nach Gaggenau. Spitschan war auch Impulsgeber für die Veranstaltung „Sport, Spiel und Spaß", die 2002 an verschiedenen Standorten der Kernstadt stattfand und rund 500 Akteure mobilisierte. Im Stadtmarketingprozess überschritten seine Ideen den Horizont des Sports und wandten sich beispielsweise der Murg zu. Hier erkannte er ein Potential, einen „Schatz“, den die Stadt noch heben könnte, ja, irgendwie heben müsste. Die Murg ins Leben der Stadt integrieren, den Fluss als Medium nutzen, der die Menschen und Stadtteile verbindet: Daran hat Spitschan gedacht.
OB Christof Florus mit Gertraud Spitschan nach der Namensschildenthüllung zusammen mit Josef Elter und Manfred Vogt vom Arbeitskreis Tourismus-Freizeit (v.l.n.r.). Foto: StVw
Ganz besonders tat er sich auch als Organisator erfolgreicher Minigolf-Turniere im Kurpark Bad Rotenfels hervor - und trug so maßgeblich dazu bei, dass die Minigolf-Anlage, die in der nahen Umgebung Alleinstellungsmerkmal genießt, zu einer Erfolgsgeschichte wurde, die das Unternehmen Christophbräu bis heute fortschreibt. Seit 1998 haben hier mehr als 145.000 Menschen Minigolf gespielt, das sind rund 7.000 pro Jahr. Aus all diesen Gründen hat der Gemeinderat der Großen Kreisstadt Gaggenau auf Initiative des AKTF am 8. Oktober 2018 beschlossen, die Minigolf-Anlage im Kurpark nach Hanns Spitschan zu benennen, der sich in hohem Maße um den Sport in Gaggenau verdient gemacht hat.
„Ich freue mich sehr, dass wir heute diesen Beschluss dahingehend in die Tat umsetzen können, als wir gemeinsam mit Frau Spitschan und den Initiatoren vom Arbeitskreis Tourismus-Freizeit das betreffende Namensschild enthüllen“, betonte Oberbürgermeister Christof Florus, einst selbst Schüler von Hanns Spitschan, am Samstag in Anwesenheit von Bürgermeister Michael Pfeiffer, mehrerer Gemeinderatsmitglieder und weiterer geladener Gäste. Sein Dank galt dem AKTF für seine Initiative, Sandra Wunsch und Gerold Stefan von der Schule für Musik und darstellende Kunst, die den Festakt musikalisch umrahmten, sowie der Gaststätte Christophbräu als Pächterin der Anlage für ihre Bereitschaft, dem Schild auf dem Minigolf-Gelände einen exponierten Platz einzuräumen. Manfred Vogt vom AKTF erinnerte mit persönlichen Worten an seinen ehemaligen Mitstreiter Hanns Spitschan, der an der Minigolfanlage, die jetzt seinen Namen trägt, vor allem die besondere Atmosphäre des Schanzenbergs geschätzt habe.