Erweiterung des Keschtewegs: „Guck'naus-Weg"

GaWo Nr. 42/2018 18.Oktober 2018

Vergangene Woche wurde die Erweiterung des Oberweierer Keschtewegs „Guck'naus­Weg" eröffnet. Bei einer Feierstunde enthüllten die Verantwortlichen eine große hölzerne Info-Tafel, mit der darauf abgebildeten erweiterten Schleife. ,,Viele ehrenamtliche Stunden wurden in dieses Projekt investiert" dankte Oberbürgermeister Christof Florus bei der feierlichen Eröffnung der Erweiterung den engagierten Helfern.

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Bild: Die Erweiterung des Oberweierer Keschtewegs „Guck'naus Weg" wurde eröffnet. Foto: StVw

Die Schleife schließt am bereits vorhandenen Keschteweg an und verläuft entlang des Eichelbergs. Sie enthält zwei Aussichtspunkte. Eine bietet einen Ausblick bis in die Vogesen. Um den rund 5,7 Kilometer langen Basisrundweg „Keschteweg" auch für geübte Wanderer interessant zu machen, wurde die etwa 3,5 Kilometer lange abwechslungsreiche Wegstrecke angeschlossen.

Insgesamt hat der Wanderweg nun eine Länge von rund neun Kilometern. Infotafeln vermitteln an ausgewählten Standorten viel Wissenswertes über die Esskastanie, im Ort „Keschte" genannt, und welche Rolle sie in Oberweier hat. Geschichtliche Hintergründe, die ebenfalls auf den Schildern zu lesen sind, wurden von Helmut Böttcher recherchiert. Ein Baumlehrpfad gibt dem interessierten Wanderer Auskunft über die heimischen Baumarten des Waldes. Besonders spannend wird es in der Entdeckerzone, in der sich Groß und Klein als Fährtensucher versuchen können. - Zehn hier beheimatete Tierarten haben sich hinter ihren Spuren versteckt. Beginn und Ende des Rundweges ist am Sportplatz Oberweier.

Ortsvorsteherin Rosa linde Balzer bedankte sich bei allen ehrenamtlichen Helfern und wies auf Gruppenführungen hin, die von Herbert Haller angeboten werden. Weitere Informationen unter Telefon 07222 / 48455.

Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Keschtewegrunde Oberweier Daniela Walter, Mario Würtz, Winfried Dörfler, Herbert Haller, Markus Krebs bedanken sich insbesondere bei den Förstern Martin Melcher und Andreas Bach, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Arbeitskreis Tourismus-Freizeit und der Annen-Apotheke für ihre Unterstützung.

„Auf den Spuren des seligen Bernhard“ - Bürgerwanderung auf dem Chaisenweg

Der Arbeitskreis Tourismus und Freizeit Gaggenau und die Katholische Pfarrgemeinde in Bad Rotenfels veranstalteten am Sonntag, den 30. September eine Bürgerwanderung auf dem Chaisenweg von Bad Rotenfels nach Baden-Baden. Die Veranstaltung stand diesmal erstmals unter dem Motto: „Auf den Spuren des seligen Bernhard“. Wanderführer waren Bodo Krohn und Roland Hirth, die eine Gruppe von ca. 30 Personen führten.

ak30092018Als besonderer Ehrengast konnte Roland Hirth in Vertretung des Arbeitskreis Tourismus- Freizeit Frau Margret Mergen, Oberbürgermeisterin der Stadt Baden-Baden in der Kirche St. Laurentius in Bad Rotenfels begrüßen. In ihren Worten hielt sie Rückblick über den „Seligen Bernhard“, dem Sohn des damaligen Markgrafen von Baden, der auf seiner Reise durch Italien einst in der Stadt Moncalieri, der heutigen Partnerstadt von Baden-Baden, an der Pest gestorben war und dort heute noch sehr verehrt wird. Sie war sehr erfreut, dass die Verbindung zwischen Baden- Baden und Gaggenau über den AK Tourismus- Freizeit jetzt mit dieser Pilgerwanderung ausgeweitet wird.

Holger Stahlberger vom Pfarrgemeinderat begrüßte die Wandergruppe und gab einen Einblick in die Geschichte der Pfarrkirche von Rotenfels, danach berichtete Roland Hirth kurz über den im Hochaltar dargestellten „Seligen Bernhard“. Bevor sich die Wanderer auf den Weg machten, erteilte Pfarrer Frank den Wandersegen.

Die Route verlief zunächst durch den Kurpark, vorbei am Schloss Rotenfels. An der Schweinslachhütte wurde ein kurzer Stopp eingelegt und Roland Hirth gab weitere Infos zur früheren Weltgeschichte und den vielen prominenten Gästen, die nach Baden-Baden und über den Chaisenweg nach Rotenfels gekommen waren.

Nach einer Stunde erreichte die Gruppe die Kellersbildhütte, wo sie von Marianne Müller begrüßt wurden. Dort warteten bereits Ursel und Fritz Schneider von der Winkler Dorfgemeinschaft mit Brezeln, Wasser und Winkler Schnäpsen auf. Nachdem sich alle gestärkt hatten, informierte Marianne Müller über diese im 19. Jhd. so wichtigen Chaisenstraße, der einstmals einzigen Verbindung zwischen Baden-Baden u. Rotenfels. Vertreter des Europäischen Adels sowie des gehobenen Bürgertums reisten damals mit ihren Chaisen von Baden-Baden nach Rotenfels um in der Elisabethenquelle zu kuren und bei dieser Gelegenheit Markgraf Wilhelm einen Besuch abzustatten. Von der Kellersbildhütte wusste Frau Müller zu berichten, dass an diesem Ort der Sage nach um 1480 ein Junker Namens Keller unter geheimnisvollen Umständen zu Tode kam, nachdem ihm mehrmals eine Frau begegnete, die jedes Mal in geheimnisvolle Weise wieder im Nebel verschwand.

Schließlich wurde die Wanderung fortgesetzt und nach einer halben Stunde wurde das Ziel, die imposante Bernharduskirche erreicht. Frau Scheuermann von der dortigen Pfarrgemeinde informierte über die Geschichte dieses großen, wunderschönen Sakralbaus. Den Abschluss der Wander-Pilgertour war ein weiter Höhepunkt durch den Leiter der SE Gaggenau, Pfarrer Tobias Merz mit einem besonderen geschichtlichen Wortgottesdienst. Ein kurzer Stadtbummel schloss sich an und mit der Rückfahrt mit dem Linienbus der Stadtwerke Baden- Baden gings zurück nach Gaggenau.

Ein erlebnisreicher Tag mit viele Eindrücken und Lob an die Veranstalter und dem Wunsche, die Chaisenwegwanderung in 2019 fortzusetzen evtl. zum Alten Schloss Baden- Baden.

Marianne Müller